Ricketwil entstand aus einem frühen Rodungshof ungefähr im 8. Jahrhundert. Als ursprüngliches Reichslehen gelangte der Einzelhof im 15. Jahrhundert durch Erbschaft vom letzten Freiherrn von Klingen mitsamt den Vogteien Oberwinterthur und Wiesendangen an den Grafen von Fürstenberg.

1476 erbauten die Grafen von Fürstenberg und ihr Lehensnehmer Oswald Schmid eine neue Hofstätte - den noch heute bestehenden Hof Hulmenweg 95 (Liegenschaft Bosshard, Keller, Stahel). 1541 war der Hof bei der Lehensvergabe zweigeteilt in Jakob und Lenz Bosshard. Die bewirtschafteten die Fluren nun getrennt - was wohl auch den Bau eines zweiten Lehenshofes und die Neuordnung des Ackerlandes in zwei Zelgensysteme Unter- und Oberricketwil verursachte.

Nachdem die in Donaueschingen sesshaften Fürstenberger die Lehensvergabe in Ricketwil über mehrere Generationen versäumten, verzichteten sie 1641 auf eine Geltendmachung des Lehensrechtes. Frei von allen grund- und lehensherrlichen Bindungen erfolgten in Ricketwil Güterzerstückelungen und Hausneubauten, überzählige Söhne mussten nicht wegziehen und Zuzüger erfuhren kaum Einschränkungen.
 
     
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